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Obwohl Ihr Kind tief und fest schläft, meldet es sich urplötzlich mit großem, verzweifeltem Geschrei! Wenn Sie zu ihm eilen, um es zu beruhigen, tritt es um sich, das kleine Herzchen klopft stark und die Kleidung ist völlig verschwitzt. Auf Ihre Worte reagiert Ihr Kind nicht? Dann wurde es vermutlich vom Nachtschreck heimgesucht. Zum Glück ist der Nachtschreck für Eltern deutlich anstrengender als für das Kind selbst. Was der Nachtschreck ist und wie Sie richtig damit umgehen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Alles Gute!
Ihr Meine Familie-Team
Der Nachtschreck, auch bekannt als Angstschreck, Nachtangst, Nachtterror oder in der Medizin als Pavor nocturnus bezeichnet, gehört zu den typischen Aufwachstörungen von Kindern. Der Schreck findet meist vor Mitternacht statt, da er in den ersten 3 Stunden nach dem Einschlafen passiert. In dieser Zeit befinden sich Kinder noch in der Non-REM-Phase. Hierbei steht REM für die englische Bezeichnung „Rapid Eye Movement“, was so viel heißt wie „schnelle Augenbewegung“. Was genau bedeutet das? Im Schlaf sind die Augen geschlossen und wenn wir intensiv träumen, dann bewegen sich die Augen sehr deutlich. Daher wird der Schlaf eingeteilt in Non-REM-Phasen, auch als Tiefschlafphasen bezeichnet, und REM-Phasen, sogenannte Traumphasen.
In der Non-REM-Phase wird nicht geträumt, die Augenbewegung ist kaum vorhanden und in dieser Phase findet der Nachtschreck statt. Vielleicht haben Sie Folgendes schon mal erlebt: Ihr Kind schreit, ruft, schlägt und tritt um sich und hat dabei die Augen geöffnet. Dabei wirkt es verzweifelt und verängstigt. Wenn Sie Ihr Kind ansprechen, schaut es mit glasigen Augen durch Sie hindurch und scheint Sie, trotz sanfter Worte, nicht wahrzunehmen. Das alles sind die typischen Anzeichen des Schrecks. Am nächsten Tag kann sich Ihr Kind nicht mehr an diese nächtliche Angstattacke erinnern. Also: Alles halb so schlimm!
Der Nachtschreck tritt meist im Alter zwischen 3 und 6 Jahren auf. Im Vorschulalter und auch noch zu Beginn des Schulalters kommt er gehäuft vor. Etwa 3 bis 6 Prozent aller Kinder hatten mindestens einmal Nachtangst. Tatsächlich kommt sie bei Jungen häufiger vor als bei Mädchen.
Auch bei Babys kann es zu einem Schreck kommen, was für die Eltern meist deutlich schlimmer ist als für das Baby selbst. Dies ist aber tatsächlich nur sehr selten der Fall und auch hier besteht kein Grund zur Panik.
Der Nachtschreck wird oft mit einem Albtraum verwechselt. Für Sie als Eltern ist es jedoch wichtig, zu wissen, worin sich diese beiden Formen unterscheiden, da Sie anders reagieren müssen. Sehen Sie hier die Unterschiede:
Nachtschreck | Albtraum | |
Alter | 3-6 Jahre | ab 2 Jahren |
Uhrzeit | ca. 3 Stunden nach dem Schlafengehen, in der Non-REM-Phase | zwischen 2 bis 6 Uhr in der Nacht, in der REM-Phase/Traumphase |
Dauer | wenige Minuten bis 45 Minuten, Kind schläft danach wieder ein | Kind wacht meist auf, muss getröstet werden |
Anzeichen | schreien, rufen, schwitzen, starkes Herzklopfen, wildes Umsichtreten | hochschrecken aus dem Traum, manchmal schreiend |
Augen | oft geöffnet, ohne dass das Kind Personen wahrnimmt, nicht ansprechbar | während Traum geschlossen, danach wach und ansprechbar |
Erinnerung | Kind erinnert sich am nächsten Tag nicht mehr daran | Kind erinnert sich am nächsten Tag an seinen Traum |
Tipp am Anfang: Handeln Sie genau entgegengesetzt zu Ihren mütterlichen und väterlichen Instinkten!
Bei einem Nachtschreck sollten Sie Ihr Kind nicht wecken. Dies würde Ihr Kind nur verwirren und es orientierungslos machen. Danach findet es nur schwer in den Schlaf zurück. Sie können jedoch leise zu Ihrem Kind sprechen, ihm gut zureden und dafür sorgen, dass es sich nicht selbst verletzt, wenn es um sich tritt. Bei einem Albtraum können Sie selbstverständlich Ihr Kind wecken, wenn es nicht schon von alleine aufgewacht ist, und es trösten, bis es ruhig genug ist, um wieder einzuschlafen.
Die genauen Ursachen vom Nachtschreck sind noch nicht vollständig geklärt. Jedoch lässt sich sagen, dass es einen Zusammenhang zwischen einem Schreck und dem zentralen Nervensystem (ZNS) gibt. Das ZNS besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark und ermöglicht
Im Kindesalter ist das ZNS noch nicht voll entwickelt. Das Gehirn hat zu diesem Zeitpunkt den Übergang vom Tief- in die Traumphase noch nicht richtig gelernt. So passiert es, dass der Körper beim Nachtschreck schon wach ist, während das Bewusstsein des Kindes noch „schläft“.
Oft gibt es eine familiäre Veranlagung, denn wenn Sie und/oder Ihre Eltern schon am Nachtschreck gelitten haben, ist es gut möglich, dass auch Ihr Kind einmal einen Schreck erleben wird.
Oft ist auch von Auslösern die Rede. Ganz oben steht der Schlafmangel:
Aber auch
können verantwortlich für einen Schreck sein. Gerade wenn Kinder große Veränderungen durchmachen, werden Schreckanfälle häufiger beobachtet.
Jein. Dadurch, dass die Ursachen noch nicht vollständig erforscht wurden, ist es schwierig, ein Rezept zur Vorbeugung des Nachtschrecks zu kreieren. 2 Sachen, die mit Sicherheit nicht schaden können: ausreichend Schlaf und ein (meist) durchgängiger Schlafrhythmus. Und wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind gestresst ist, versuchen Sie herauszufinden, was der Auslöser ist.
Wenn Ihr Kind einen Schreck hatte, erzählen Sie ihm nichts davon. Dies würde es nur unnötig beunruhigen und eventuell zu Einschlafproblemen führen. Hilfreicher ist es, für eine sichere und angenehme Schlafumgebung zu sorgen. Gestalten Sie Einschlafrituale, wie beispielsweise das Vorlesen eines Buches; das entspannt Ihr Kind und sorgt (hoffentlich) für gute Träume.
Wenn Ihr Kind einen Schreck hatte, müssen Sie nicht alles stehen und liegen lassen, um zum Arzt zu gehen. Ein Nachtschreck ist kein Grund zur Sorge, da er zu den häufigsten Schlafstörungen im Kindesalter gehört, ohne dass der Schlaf Ihres Kindes beeinträchtigt wird. Auch hat ein Nachtschreck nichts mit einer psychischen Erkrankung zu tun.
Kommt es öfters und über einen längeren Zeitraum zu Schrecken, sollten Sie einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin aufsuchen. Auch wenn Sie beobachten, dass Ihr Kind Krämpfe hat, ist es wichtig, eine schlafgebundene Epilepsie auszuschließen.
Ansonsten: Bleiben Sie ruhig, auch wenn es Ihnen schwerfällt. Nach einem Nachtschreck hatten Sie wohl einen größeren Schreck als Ihr Kind.
Quellen:
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/schlafprobleme/albtraeume-schlafwandeln/
https://www.praxisvita.de/was-ist-ein-nachtschreck-17354.html/
https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/schlafstoerungen/nachtangst/
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