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Nie verändert sich der Körper so schnell wie in der Schwangerschaft. Das bezieht sich nicht nur auf den deutlich zunehmenden Bauch und die oft besonders schöne Haut, sondern auf den gesamten Stoffwechsel. Grund ist die enorme Hormonumstellung. Die hat auch zur Folge, dass der Darm träger wird bis hin zur „Verstopfung“. Dieses lästige Problem hat fast jede zweite Schwangere. Die Ursache lässt sich nicht ändern, weil sie eben schwangerschaftsbedingt ist. Aber die richtige Ernährung, reichliches Trinken und viel Bewegung können das Problem lösen – im wahrsten Sinne des Wortes. Wie das funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel.
Alles Gute!
Ihr Meine Familie-Team
Während der Schwangerschaft finden einige hormonelle Veränderungen statt. Davon ist auch das Schwangerschaftshormon Progesteron betroffen. Dieses Hormon beeinflusst u. a. die Darmmuskulatur. Während der Schwangerschaft erhöht sich der Progesteronspiegel im Blut. Dadurch entspannt sich die Darmmuskulatur, wodurch die Verdauung verlangsamt wird und es zur Verstopfung, medizinisch Obstipation, kommen kann. Gleichzeitig hemmt Progesteron die Bildung von Motilin, einem Hormon, das die Bewegung der Darmmuskulatur anregt. Diese „Beruhigung des Bauchraums“ dient dem Schutz des ungeborenen Kindes. Dazu kommt noch, dass sich Schwangere weniger bewegen, vor allem im letzten Trimenon. Das wirkt sich auch negativ auf die Darmbeweglichkeit aus.
Doch nicht nur die Hormone machen den Darm träge: Das Kind wird immer größer und mit ihm wächst auch die Gebärmutter. Beides beengt und drückt den Darm und stellt ihn ruhig. Es begünstigt also zusätzlich eine Darmträgheit. Neben den körperlichen Veränderungen kann aber auch die Ernährung oder die Psyche schuld an der Verstopfung sein. Wenn Sie zu wenig Ballaststoffe essen, zu wenig trinken, Stress und Sorgen haben, kann sich das auch auf den Darm auswirken und zu einer Verstopfung führen.
Die meisten Frauen nehmen während der Schwangerschaft Eisen als Nahrungsergänzungsmittel ein. Das kann als Nebenwirkung ebenfalls Verstopfung auslösen. Momentan werden auch weitere Faktoren für Verstopfung in der Schwangerschaft diskutiert. Dazu zählen ein höheres Alter der Schwangeren (über 35 Jahre) und ein höherer Body-Mass-Index (BMI), also Übergewicht, bereits vor der Schwangerschaft. Beides steigert vermutlich die Wahrscheinlichkeit für eine Verstopfung.
Die Verstopfung ist gekennzeichnet durch unregelmäßigen und harten Stuhlgang, oft verbunden mit starkem Pressen bei der Entleerung. Darüber hinaus haben die Betroffenen oft das Gefühl, dass sie sich nicht vollständig entleert haben.
Wer von einer Verstopfung betroffen ist, hat oft auch mit Blähungen zu kämpfen. Oft treten zusätzlich Hämorrhoiden auf, denn das Bindegewebe ist durch Hormonwirkung aufgelockert, die Durchblutung im Unterleib gesteigert und der Druck des Kindes belastet die Blutgefäße zusätzlich. Das kann sehr unangenehm sein und auch nach der Entbindung anhalten.
Das A und O bei einer Verstopfung ist eine Ernährungsumstellung. Häufig hilft es schon, mehr Ballaststoffe auf den Teller zu bringen. Dazu zählen Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Getreideprodukte aus Vollkorn. Zu den ballaststoffreichen Gemüsesorten zählen vor allem Möhren, Fenchel, Kohlgemüse und Knollensellerie. Ballaststoffreiche Obstsorten sind Granatapfel, Passionsfrucht, Äpfel und Birnen oder Beeren. Eine Geheimwaffe sind tatsächlich Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen. Sie sind sehr ballaststoffreich!
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Ballaststoffzufuhr von mindestens 30 Gramm. Das ist etwa enthalten in:
Aber was sind eigentlich Ballaststoffe? Ballaststoffe kommen in pflanzlichen Lebensmitteln vor und stützen die Pflanzen von außen und innen. Sie gehören größtenteils zu den Kohlenhydraten. Teilweise werden sie im Darm von Mikroorganismen abgebaut und fördern dort eine günstige Zusammensetzung der Darmbakterien. Teilweise quellen sie nur und wandern unverdaut in den Darm. Dort saugen sie Wasser auf und sorgen dafür, dass der Stuhl quillt. So wird er weicher und kann leichter ausgeschieden werden. Wichtig hierbei ist, dass Sie ausreichend trinken, damit die Ballaststoffe quellen können. Ansonsten wirken sie wie ein Pfropf im Verdauungstrakt, was letztlich wieder zu einer Verstopfung führt.
Die folgende Tabelle zeigt, wie viele Ballaststoffe in unterschiedlichen Gemüse- und Obstsorten sowie Getreide enthalten sind:
Auch mit Sauerkraut oder Sauerkrautsaft können Sie die Verdauung in Schwung bringen. Bei empfindlichen Mägen kann das aber schnell zu Blähungen führen. Deshalb erst einmal langsam ausprobieren. Auch Sauermilchprodukte wie Joghurt oder Kefir haben eine unterstützende Wirkung auf die Verdauung.
Ausreichend trinken – zwischen 1,5 und 2 Liter verteilt über den ganzen Tag – ist wichtig. Besonders wirkungsvoll ist, ein Glas Wasser morgens auf nüchternen Magen zu trinken. Wem Wasser zu langweilig ist, der sollte sich die große Vielfalt an Teesorten zunutze machen, denn einige haben durch ihre Inhaltsstoffe einen positiven Einfluss auf die Verdauung. Am besten wirken hier Fenchel-, Anis- oder Kümmeltee.
Auch Bewegung ist gut für eine funktionierende Verdauung. Sie regt die Durchblutung und die Peristaltik an. So wird die Bewegung genannt, mit der die Nahrung durch den Verdauungstrakt „reist“. Das heißt nicht, dass Sie sofort Mitglied im Fitnessstudio werden müssen. Spaziergänge, Treppen statt Fahrstuhl, Schwimmen, Schwangerschaftsyoga oder Radeln ist vollkommen ausreichend. Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ empfiehlt Schwangeren, an 5 Tagen pro Woche, besser täglich, für mindestens 30 Minuten körperlich aktiv zu sein. Und zwar nur so intensiv, dass Sie nebenher noch reden können.
Eine Verstopfung ist lästig, aber nicht gefährlich. Auch nicht für das Baby. Dennoch sollten Sie sich an folgende Punkte halten:
Medikamente sollten bei einer Verstopfung immer die letzte Wahl sein. Denn gerade eine Verstopfung bekommt man mit einer Ernährungsumstellung auf Dauer am besten in den Griff. Doch manchmal ist zu Beginn der „Pfropf“ so ausgeprägt, dass Hilfe durch Präparate nötig ist. Das sollten Sie jedoch immer nur in Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin machen. Auch von Einläufen oder Mini-Klistieren sollten Sie die Finger lassen, denn die können vorzeitige Wehen auslösen!
Die meisten Abführmittel, die frei verkäuflich sind, werden für Schwangere nicht empfohlen. Denken Sie immer daran: Das, was Sie zu sich nehmen, wird ungefiltert an Ihr Kind im Bauch weitergegeben.
Eine Verstopfung in der Schwangerschaft kommt häufig vor, Sie sind damit also nicht alleine. Häufig hilft schon eine einfache Ernährungsumstellung. Da heißt es: ballaststoffreich essen, ausreichend trinken. Versuchen Sie, Ihren Teller mit viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide zu füllen.
Neben einer ausgewogenen Ernährung ist auch regelmäßige Bewegung wichtig. Sie sollten an mindestens 5 Tagen pro Woche, besser noch täglich, mindestens 30 Minuten körperlich aktiv sein. So, dass Sie nebenher noch ohne Seitenstechen reden können.
Wenn die Verstopfung länger anhält oder Schmerzen verursacht, gehen Sie besser zu Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Neben Bewegung ist Entspannung das Richtige: Legen Sie die Beine hoch, atmen Sie tief ein und aus und streicheln Sie dabei mehrmals in kreisenden Bewegungen um Ihren Bauchnabel. Alles Gute für Ihre weitere Schwangerschaft!
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